Trotzphase - Vera Rosenauer - Gastbeitrag

Trotzphase – die große Herausforderung

Der erste Trotzanfall trifft die meisten Eltern überraschend.

Da hat man das erste Jahr gut überstanden, sich aneinander gewöhnt und kennengelernt, man denkt, jetzt weiß man Bescheid, wie das ist mit dem Eltern-Sein – und dann plötzlich liegt das Kind lauthals kreischend auf dem Supermarktboden …

Die Trotzphase gilt weithin als eine problematische Zeit, in der das Kind seinen eigenen Willen entwickelt.  In der Fachliteratur spricht man übrigens nicht mehr von der Trotzphase, sondern von der Autonomiephase – in manchen Kreisen ist das Wort Trotz sogar verpönt, weil negativ besetzt.

Meine Assoziation zum Wort Trotz ist aber eine andere: “Herausforderungen trotzen”, auch im Sinne von “an Herausforderungen wachsen” – anstrengend, aber positiv.

Und Herausforderungen gibt es für Kind und Eltern genug in dieser Zeit!

Worum es aber definitiv nicht geht ist, den Willen des Kindes zu brechen, wie das früher der Fall war – unser „Fernziel“ ist ja ein mündiger Staatsbürger, der die Dinge in Frage stellt. Und irgendwo muss der das ja üben. Wo sonst als zu Hause in der Familie?

Gelassen durch jede Trotzphase Jederzeit einen kühlen Kopf bewahren.

Image

Woher kommt das eigentlich, dass das Kind seinen eigenen Willen entwickelt?

Dazu müssen Kinder sich erst einmal als eigene Person erkennen, als Säugling leben sie ja mehr oder weniger in Symbiose mit ihren Betreuungspersonen.

Gibt man einen Säugling einen Spiegel in die Hand, ist das für ihn ein faszinierendes Spielzeug. Erst mit frühestens 15 Monaten, eher sogar später erkennt das Kind, das es sich selbst sieht und nicht irgendein anderes Kind.

In der zweiten Hälfte des zweiten Lebensjahres entdecken Kinder das Wort „ich“ – ein wichtiger kognitiver Schritt, denn das ist nicht bloßes Nachplappern eines Wortes, sondern eine wesentliche Erkenntnis!

Und neben dieser Entdeckung, dass ich selbst ein Mensch abgekoppelt von den anderen bin, kommt natürlich auch die Erkenntnis auf, dass ich ab und an andere Wünsche habe als die anderen.

  • Das Schokokeksi direkt vor dem Mittagessen
  • Das Nicht-Heimgehen wollen vom Spielplatz
  • Das die Wände bemalen wollen
  • Das in die Steckdose greifen wollen
trotzphase-projektkids-3.jpg
Einschränkungen in der Durchführung solcher Wünsche machen verständlicherweise das Kleinkind nicht glücklich, sondern erfordern vielmehr den Protest desselben. Natürlich gibt es keine Patentrezepte für diese Zeit, aber ich möchte dir drei ganz wichtige Empfehlungen ans Herz legen, die dir bestimmt weiterhelfen werden:

Empfehlung # 1: Nimm es nicht persönlich

Auch wenn du der Auslöser sein magst, weil du eben nicht möchtest, dass direkt vor dem Mittagessen noch ein Keks gegessen wird – der Trotzanfall gilt nicht dir persönlich als Mama. Keine Sekunde ist er – der Trotzanfall - ein Zweifel an deiner Liebe. Was das Kind gerade nicht mag, ist deine Macht über die Keksdose.

Das Kind stößt gerade an seine Grenzen und das ist für niemanden angenehm. Je nach Temperament wird das nun mehr oder weniger deutlich und laut gezeigt.

Empfehlung # 2: Bleib so gelassen wie irgend möglich

trotzphase-projektkids-2.jpg

Ich weiß – leichter gesagt als getan!

Aber je mehr du die Empfehlung # 1 verinnerlichst, umso besser wird dir # 2 gelingen.

Gerade in der Öffentlichkeit ist es schwierig, Ruhe zu bewahren. Wenn die lieben Mitmenschen herum auch noch mehr oder weniger hilfreiche Kommentare abgeben. Es gibt keine Patentlösungen, manchmal muss man einfach durch die Situation und schauen, dass man wieder rauskommt, so dass alle Beteiligten das Gesicht wahren können.

Passiert der Trotzanfall immer in der gleichen Situation, kann man näher draufschauen, was eigentlich die Ursache ist – zum Beispiel Müdigkeit oder Überforderung. Ist eine wiederkehrende Ursache auszumachen, hat man die Chance etwas zu ändern.

Ach ja, und leg dir vielleicht noch eine Sonderportion Magnesium zu – das gilt als Gelassenheitsmineral ?

Empfehlung # 3: Nimm dein Kind ernst

Manchmal ist der Anlass für einen Trotzanfall aus Erwachsenensicht absolut nichtig.

Da liegt mal der Löffel auf der falschen Seite vom Teller und schon wird losgebrüllt. Oder die Lieblingsmuschel geht verloren – auf einem Strand mit Millionen anderer Muscheln.

Aber für dein Kind ist das gerade wirklich ein ernsthafter Grund. Ein Kleinkind ordnet sein Weltbild – und das tut es in Schwarz-Weiss. Und deshalb muss der Löffel auf der richtigen Seite liegen …

Deshalb bitte keine Logik als Reaktion auf Trotzanfälle … und kein „Das war aber jetzt wirklich nicht schlimm!“

Sondern Verständnis dafür, dass das Kind tatsächlich ein Problem hat. Keine Angst, das macht es nicht schlimmer, wie viele bei diesem Tipp befürchten!

Für das Kind kommt sonst zu seinem eigentlichen Problem noch die Tatsache hinzu „Meine Lieblingsmenschen verstehen mich nicht“ und das macht sich noch verzweifelter.

Fazit

Die Trotzphase ist eine anstrengende Zeit für Eltern und Kinder, aber auch eine Zeit vieler Lernerfahrungen. Viele weitere Infos, Tipps und Strategien zum Umgang mit trotzigen Kleinkindern findest du im Online-Kurs „Der kleine Trotzkopf und ICH“

Und wie immer gilt das alte Mama-Mantra:

„Es ist nur eine Phase!“ ?

Schnell sein und 33% Rabatt Sichern

Der kleine Trotzkopf und ICH

Wir haben Exlusiv für unsere Projekt Kids leser 33 % Rabatt auf den Online Kurs "Der kleine Trotzkopf und ICH" bekommen. Die ersten zehn Leser bekommen 10 € Nachlass. Ihr Zahlt also nur 20 € statt 30 €.
Klick dazu einfach auf den Link und ihr kommt zu dem Angebot.

Ihr solltet schnell sein den dieses Angebot gilt nur bis zum 31.05.2017

VeraRosenauer.jpg

Vera Rosenauer

www.abenteuer-erziehung.at

Abenteuer Erziehung bietet Online-Kurse, Vorträge und Beratung für werdende Eltern und Eltern von Babies und Kleinkindern (0 bis 8 Jahre) an. Was du davon hast? Einen "Rucksack" voller Fachwissen, Tipps und Tricks, Spielen und Ritualen für dein ganz persönliches Abenteuer Erziehung!